Mantrailing
Die Ausbildung eines Personenspürhundes oder Mantrailers beginnt wie jede andere Ausbildung von Rettungshunden gleich. Die Hunde müssen sich u.a. an das Großstadtleben, in dem es viele unterschiedliche Gerüche und vermeintlich gefährliche Geräusche und Situationen gibt gewöhnen. Es gibt Fluglärm, Hafenkräne, Motorboote, Tunnel, viele Menschen und Autos. Auch Fahrstuhl oder Rolltreppe fahren muss gelernt sein. Ein Personenspürhund sucht, anders als ein Trümmer- oder Flächensuchhund, immer eine ganz bestimmte Person. Er erhält seinen Auftrag zur Suche über einen Spurenträger, an dem der Geruch der vermissten Person haftet. Dies kann ein getragenes Kleidungsstück, ein Autoschlüssel oder auch nur ein Speichelrest sein.
Der Hund wird nun an eine Stelle geführt, an der sich die vermisste Person ganz sicher das letzte Mal aufgehalten hat. Hier beginnt die Suche. Der Hund nimmt die individuelle Spur der vermissten Person auf und folgt ihr.
Wie geht das?
Millionen von abgestorbenen Hautschuppen verliert der menschliche Körper in jeder Minute.
Die Zusammensetzung und damit der entstehende Geruch ist unter anderem abhängig von der Ernährung, der Umwelt, der Vererbung, des Stoffwechsels und weiteren Faktoren. Auch in Schweiß oder Speichel ist dieser individuelle Geruch enthalten.
Durch die Zersetzung von Bakterien entsteht eine Geruchswolke, die der Hund riechen kann. So entsteht ein individuelles Geruchsbild, das wie ein Fingerabdruck einzigartig ist.
Wie lange diese Geruchsspur für einen Hund riechbar ist, ist stark abhängig von der Intensität der Zersetzung der Geruchsstoffe, die wieder abhängig ist von Feuchtigkeit und Temperatur. Wann eine Zersetzung so weit fortgeschritten ist, dass die Spur nicht mehr wahrgenommen werden kann nicht sicher gesagt werden.
Angaben über Wochen, Monate oder gar Jahre dürften aber unseriös sein.